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Es werden Posts vom August, 2024 angezeigt.

1. Frau Holmelin sucht eine Magd vom Land und findet eine (7)

„Ja, wenn sie als Landmädchen keine Stelle in Stockholm sucht“, sagte Holmelin, „ist sie wohl wirklich ganz vernünftig. Aber auch dann sehe ich nicht, wie wir sie bekommen sollen. Am besten für billige Kleider, ich habe nicht genug Geld für hohe Magdlöhne.“

1. Frau Holmelin sucht eine Magd vom Land und findet eine (6)

Frau Holmelin, die aus Västervik kam, konnte ihrem Mann nicht widersprechen. Doch sie war nicht ganz überzeugt, sondern bat ihn, es wenigstens einmal zu versuchen. „Ich habe da unten auf de Hötorg eine junge Dame gesehen, die dir sicher gefallen würde“, antwortete sie. „Sie ernährt sich offenbar selbst und braucht vielleicht gar keine neue Arbeit, denn sie sitzt mit ihrem kleinen Wagen da und verkauft Fichtenreisig. Aber sie sieht ganz vernünftig aus.“

1. Frau Holmelin sucht eine Magd vom Land und findet eine (5)

„Ich verzeihe eher den Stockholmer Mädchen, daß sie sind, wie sie sind“, sagte er, „sie sind doch recht tüchtig, wenn sie Arbeiten verrichten, die sie verstehen, aber die Angestellten von außerhalb kommen nicht gern her, ohne einen Abscheu für die schöne Gegend zu hegen, in der sie geboren wurden. Sie kommen nach Stockholm, weil sie auf ein leichteres Leben und schöne Kleider hoffen. Also sind sie sicher fauler und dümmer, als man es sich vorstellen kann. Habe ich vielleicht unrecht, mein holdes Weib?“

1. Frau Holmelin sucht eine Magd vom Land und findet eine (4)

Der Grund, aus dem Herr Holmelin sich nicht dazu entschließen konnte, Mädchen vom Land einzustellen, war keine Abneigung gegen selbige. Doch ihm war klar, daß es unmöglich war, welche zu finden, die diesen Beruf ausüben wollten. Denn wenn ein Mädchen sich in eine so schöne Stadt wie Stockholm gibt, hat es dann vor, Magd zu werden? Nein. Wenn es landwirtschaftliche Tätigkeiten liebt, bleibt es auf dem Lande. Herr Holmelin war ein rechtschaffener Mann, er hatte immer Mißtrauen gegenüber Leuten gehegt, die in die Hauptstadt kamen, um eine Stelle zu finden.

1. Frau Holmelin sucht eine Magd vom Land und findet eine (3)

„Holmelin!“ sagte sie oft zu ihrem Mann, „ich halte das nicht aus! Du mußt mir erlauben, daß ich Mägde vom Land anwerbe, oder wenigstens eine. Sonst müssen wir deinen Kuhstall zumachen und statt dessen einen Schnupftabakladen eröffnen. Ich sitze lieber an einer schönen kleinen Messingwaage und verkaufe, als daß ich auf diese Art schufte!“

1. Frau Holmelin sucht eine Magd vom Land und findet eine (2)

Frau Holmelin war für die inneren Angelegenheiten des städtischen Kuhstalls zuständig, und dazu gehörte die Pflege der Küche, was sie nicht allein schaffte. Sie brauchte gute Dienstboten. Hier stieß sie allerdings auf ein unüberwindliches Hindernis. Denn Dienstboten, seien es nun Knechte oder Mägde, können ihre Arbeit nur gut verrichten, wenn sie ihre Aufgabe lieben und sich wohlfühlen. Doch Stockholms junge Damen finden nur selten Gefallen an Kühen, sie haben Angst vor Ochsen, und es ist ihnen viel zu anstrengend, auf den Heuboden zu steigen, um Kuhfutter zu holen. Das hatte Frau Holmelin oft beobachtet. Obwohl sie ihre Dienstboten nicht schlecht behandelte, blieb keine tüchtige Magd länger als ein halbes Jahr. In Stockholm ist es üblich, Tieren täglich Wasser zu geben, und es war unmöglich, eine Stockholmerin dazu zu bewegen, jeden Tag Eimer zu schleppen. Also mußte Frau Holmelin es selbst machen.

1. Frau Holmelin sucht eine Magd vom Land und findet eine (1)

In der großen Stadt Stockholm gibt es einen kleinen Platz, auf dem früher Ochsen verkauft wurden, und deshalb heißt er heute noch Oxtorget, obwohl dort mittlerweile Menschen herumlaufen und ab und zu Hunde. Aber vom Oxtorget führt eine Straße bis zum Hötorget – die Oxtorgsgatan. Auf der linken Seite, neben der großen Brauerei, wohnte Herr Holmelin, kein Polizist oder höherer Beamter, aber ein netter, vernünftiger Mensch. Sein Beruf war es, Kühe zu halten. Deshalb nannte man ihn den „Kuh-Alten“, obwohl er noch gar nicht alt war. Aber er verdiente damit seinen Lebensunterhalt. Bei Kühen denkt man eher an eine ländliche Gegend, doch einige Umstände sorgen dafür, daß auch in Stockholm viele Landwirtschaft betreiben, vor allem, weil man damit viel Milch verkaufen kann. Doch es sprechen auch viele und gewichtige Gründe dagegen. Wir wollen sie nicht alle aufzählen, sondern nur einen beschreiben.

0 - Inhaltsverzeichnis

1. Frau Holmelin sucht eine Magd vom Land und findet eine 2. Greta überlegt hin und her 3. Die schöne Margret kommt auf die Idee, sich selbständig zu machen 4. Anders betrachtet einen Platz 5. Sie fahren nach Härsby und Skansen 6. Frau Holmelin macht große Schwierigkeiten 7. Mutter Katrina spricht mit ihrer Schwester 8. Acht Monate auf Skansen 9. Das große Leben 10. Die Taufe des ersten Sohnes

0 - Quelle

https://litteraturbanken.se/f%C3%B6rfattare/AlmqvistCJL/titlar/Ladug%C3%A5rdsarrendet1840/sida/1/faksimil